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Brauchen unsere Hunde wirklich so viel Fleisch?
Ist ein hoher Fleischkonsum für unsere Hunde gesund oder kann zu viel Fleisch sogar krank machen?
Im Gegensatz zum Wolf ist der Hund kein reiner Karnivore, sondern ein Omnivore, also ein Allesfresser, dafür musste sich seine Physiologie im Laufe der Evolution anpassen. Das war der „Preis“ für das bequemere Zusammenleben mit dem Menschen. Dieser selbst hatte zum Zeitpunkt der Domestikation des Hundes nicht die Möglichkeit ständig Fleisch zu verzehren und gar dem Hund etwas davon abzugeben, da die „Beschaffung“ bzw. die Jagd auf Fleisch und Fisch sehr aufwendig war. Unsere Hunde waren zu dieser Zeit reine Resteverwerter.
Im Gegensatz zu unserem heutigen Umgang mit Ressourcen, wurde damals so gut wie alles verwertet, es blieb fast nichts an tierischem Eiweiß für unsere Hunde übrig. Was zur Fütterung unserer Hunde übrig blieb, waren in unserer Region Nahrungsreste in Form von Hafer, Kartoffeln, Gemüse und Brotresten. Um die darin enthaltene Stärke verdauen zu können, musste sich sein Organismus von dem des Wolfes verändern bzw. anpassen. Durch diese Jahrtausende dauernde Anpassung verfügt nun der Hund über 30 mal mehr von dem Enzym Amylase sowie einen deutlich längeren Dünndarm als sein Vorfahre, der Wolf. Dadurch war er nun in der Lage, pflanzliche und kohlenhydratreiche Nahrung überhaupt erst verdauen zu können. Genau so funktioniert Evolution!
Und natürlich ist es vollkommen richtig, dass sich die DNA von Wolf und Hund zu 99 % gleicht, so wie bei Mensch und Schimpanse das ja auch der Fall ist. Jedoch vergleicht man uns Menschen nicht ständig mit unseren Vorfahren, den Affen. Ebenso wenig ernähren wir uns noch genauso wie diese.
Welche gesundheitlichen Probleme können durch viel Fleisch in der Ernährung auftreten?
Die harnsaure Diathese, auch bekannt als Gicht, ist eine beim Hund sehr weit verbreitete Erkrankung. Hervorgerufen durch falsche Fütterung und vor allem einem unverhältnismäßig hohen Anteil an tierischem Eiweiß, werden unsere Hunde mit Fleisch überversorgt. Häufig können junge Hunde die Überversorgung mit Eiweiß ohne klinische Erkrankungsanzeichen regulieren.
Vor allem ältere Hunde, so ab dem siebten Lebensjahr, deren Entgiftungsorgane wie Leber- und Nierenfunktionen schon etwas eingeschränkter sind, schaffen es nicht mehr angemessen das überschüssige Eiweiß in ausreichender Form zu verarbeiten und auszuscheiden. Das überschüssige Eiweiß wird nun als Harnsäuresalz (Urat) im Zwischenzellgewebe und vor allem in den Gelenken und der Muskulatur abgelagert. Dadurch können schmerzhafte Bewegungsstörungen provoziert werden. Bei einer Blutentnahme und anschließenden Laboruntersuchungen wird meist ein erhöhter Harnsäurespiegel im Blut nachgewiesen.
In der Praxis zeigen sich auch häufig Hautirritationen und eine sogenannte Ausscheidungsdermatitis (Hautgicht). Diese Patienten zeigen vor allem Juckreiz, vermehrte Schuppenbildung, Haarausfall, Analdrüsenentzündungen und in extremen Fällen sogenannte „Hot Spots“. Man kann nicht vorhersagen, welches Körperteil der Organismus als Ventil gerade öffnet um den überschüssigen Uratstau loszuwerden.
Was kann ich tun wenn mein Hund zu viel Harnsäure im Organismus hat?
In unserer naftie - Naturheilpraxis hat es sich gezeigt, dass eine Umstellung der Fütterung, mit weniger tierischem Eiweiß bzw. auch eine tiereiweißfreie Ernährung für mindestens einige Wochen den Organismus dabei unterstützen kann, die überschüssige Harnsäure auszuscheiden. Auch sollte man in dieser Phase auf Belohnungshäppchen die aus tierischen Proteinen bestehen verzichten.
Es gibt Kräuter und Wildpflanzen die sich wunderbar dazu eignen, die Ausscheidungsbemühungen des Organismus zu unterstützen. Durch ihre entschlackende Wirkung kann der Körper nachhaltig davon profitieren. Dem Futter zugemischt können Pflanzen wie zum Beispiel Mariendistel, Löwenzahn, Brennnessel, Birke und Rotklee eine entschlackende Hilfe sein.
Herzlichst, euer Andreas
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